ZUM SCHMUNZELN INS WOCHENENDE

Meine Kollegin aus dem Vorzimmer unseres Caritasdirektors leitete mir folgende Mail weiter: „warum konnten Sie keinen anderen Namen für Ihre Russlandhilfe finden ? Marx ist mitverantwortlich für die Not in Russland.Unter diesen Umständen werden viele spendenbereite Menschen abgeschreckt. MfG“ (Name war angegeben) Wie drauf reagieren? Ignorieren? Nein, solche Anfragen jucken und reizen mich. Meine Antwortmail lautete: „Lieber Herr XY, wie sind Sie auf unsere Russlandhilfe aufmerksam geworden? Welche Informationen haben Sie sich angeschaut? Wir versuchen das Rätsel des Namens unserer Russlandhilfe EINE KUH FÜR MARX bei einem ersten Kontakt mit uns immer gleich zu klären. So läßt sich in unseren Unterlagen erkennen, dass wir nicht Karl Marx und auch nicht den Münchener Erzbischof Reinhard Marx meinen, sondern das Wolgastädtchen Marx. Dort im Gebiet der alten deutschen Wolgarepublik, wo 200 Jahre viele Russlanddeutschen gesiedelt hatten, begannen unsere Kontakte nach Russland zur dortigen katholischen Kirchengemeinde. EINE KUH FÜR MARX nennen wir uns deshalb, weil wir vor über 20 Jahren in Marx an der Wolga unser Kuhprojekt begonnen haben. Mittlerweile haben wir schon über 820 Kühe an bedürftige Familien Russland weit verschenken können und viele weitere Hilfsprojekte durchgeführt. Sie sehen also, es ist nicht so wild, wie Sie gedacht haben.
Und zu Ihrer Bemerkung, unser Name könne Spender verschrecken sei gesagt, dass der Name viele Spender erst neugierig und aufmerksam auf
uns gemacht hat und nach der Auflösung der Geschichte zum schmunzeln gebracht hat. Ich hoffe, Ihnen geht dies nun genauso. Gerne beantworte ich weitere Fragen und freue mich, wenn Sie uns vielleicht unterstützen. Hier noch der Link unserer Internetseite. www.eine-kuh-fuer-marx.de .Liebe Grüße und bleiben Sie gesund Ottmar Steffan“ Die Reaktion darauf kam prompt: „Hallo, Ottmar, wenn ich das alles gewusst hätte. Ich war West-Berliner und somit Antikommunist und unter dem Namen Marx verstand ich eine linksradikale Organisation. Sorry. Name überdenken und verbessern. Ich bin selbst sehr arm, aber 5 €uronen im Monat würde ich für die Region locker machen können, mehr ist nicht drin bei Hartz4. Die Menschen dort tun mir leid, ich will helfen. Gruß“ XY. Meine Mail zurück: „Lieber XY, es ist schon manchmal witzig, wie sich manches anders zeigt, als ursprünglich angenommen.
Mit 5 € kann man in Russland mehr bewegen als hier. Wie seid Ihr überhaupt auf uns gestoßen? Liebe Grüße Ottmar
“ Schließlich darauf: „Lieber Ottmar, auch wenn ich Euren Kühen nur wenig Milch liefern kann, ich bin bei Euch! (Spaß) Erbitte Bankverbindung, Kundennummer und dann geht es los. Ich suche mal im Internet nach diesem Ort, ggfs. erbitte ich einen Hinweis, wo ich den Ort finden kann. Ich habe Hochachtung für Euer Engagement XY!“ Unsere Bankverbindung hat er schließlich erhalten. Und vielleicht liest er ja mittlerweile auch meinen Blog. Dann sei herzlich gegrüßt XY!!!