Sibirien und Wolgasteppe

In zwei längeren Skypegesprächen habe ich heute aus Barnaul in Sibirien und Elista in der Wolgasteppe erfahren, wie es dort um die Lage der Menschen vor Ort steht. Es berührt mich, wenn ich erfahre, wie stark zwischendurch das Gesundheitswesen am Anschlag und darüber arbeiten muss. Besonders bewegt war ich von der Schilderung was es heißt, wenn die Ambulanzwagen vor Überlastung erst mit Verspätung von bis zu 2 Tagen zu den Patienten nach Hause kommen. Oder wenn ein Corona-Patient bereits nach einer Woche wieder sein Krankenbett verlassen muss, um es dem nächsten Patienten zur Verfügung zu stellen und dies, obwohl die Lungenfunktion bei der Einlieferung um 70 % eingeschränkt gewesen und die Genesung noch nicht abgeschlossen war. Parallel dazu findet ein scheinbarer Alltag statt, Menschen gehen ihren Beschäftigungen nach, erste Impfungen beginnen. Was ich in meinen Gesprächen herausgehört habe, ist eine Mischung aus Schulter zucken, das Beste draus machen, die Sorge, sich anzustecken und ein Zweckoptimismus, das alles bald überwinden zu können.