Nischni Tagil und das (katholische) Netzwerk

Ich bin immer wieder verblüfft, wie das (katholische) Netzwerk über die ganze Welt gespannt ist und wir ein kleiner Teil davon sind, aber auch unendlich davon profitieren. Im September 2018 feierte Renovabis in Berlin groß 25 Jahre seines Bestehens. Gäste aus dem In- und Ausland waren geladen. Bundestagspräsident Schäuble hielt die Laudatio. In den Pausen traf ich so manche Leute, die ich gut, manche die ich weniger gut kannte und es gab etliche neue Leute kennenzulernen. So zum Beispiel Anja, eine Deutsche, die in London für das weltweit agierende vinzentinische Hilfswerk Depaul international mit Schwerpunkt Obdachlosenarbeit tätig und für Osteuropa zuständig ist. Im Gespräch kamen wir auch auf Russland zu sprechen. Sie gab an, dass ihre Organisation sich vor etwa 20 Jahren mal für Unterstützung in Russland interessiert habe, daraus sei dann aber nichts geworden. Projekte in anderen osteuropäischen Staaten, darunter die Ukraine seien derzeit aktuell. Auseinander gingen wir dann mit einem „Aber wer weiß…“ und ich bekam ihre Visitenkarte. Mitten in der Coronazeit im Frühjahr überkam es mich und ich räumte mein unordentliches Büro mal kräftig auf – das war auch nötig. Dabei fiel mir Anjas Visitenkarte vor die Füße. Zwei Mails und zwei Telefonate zwischen London und Osnabrück und Osnabrück Nischni Tagil später und eine neue Projektidee nahm Gestalt an. Seit vier Jahren haben wir von EINE KUH FÜR MARX Kontakt zu den Vinzentinerinnen in Nishni Tagil (nördlicher Ural), seit drei Jahren helfen unsere Freiwilligen den Schwestern, unter anderem in einem Obdachlosenheim. Gern möchten die Schwestern dieses Projekt erweitern und auf neue Füße stellen. Jetzt gibt es ein erstes ZOOM Gespräch kommenden Montag, an dem alle beteiligten Partner zusammen konferieren. Als Übersetzerin für Deutsch, Russisch und Englisch wird unsere ehemalige Novosibirsk-Freiwillige Johanna aus Berlin zugeschaltet sein.