Bevor ich mich noch einmal für eine Woche in Urlaub begebe, kann ich berichten, dass zwei unserer drei in Peru verbliebenen Freiwilligen heute Vormittag glücklich in Frankfurt gelandet sind. Es war eine Odyssee, in der strengen peruanischen Ausgangssperre vom Einsatzort nach Lima zu gelangen. Für unsere letzte Freiwillige, auf die wir noch warten (wie erwähnt verbleibt unsere Freiwillige in Israel bis auf weiteres und es geht ihr gut dabei), wird voraussichtlich morgen oder übermorgen ihren Flug aus Peru heimwärts nehmen können. Damit gehen drei aufreibende Wochen zuende. Heute hatten wir mit unseren Rückkehrern bereits unsere zweite Online-Konferenz. Sie sind in unterschiedlichen Gemütszuständen, wie es schon immer der Fall gewesen ist, wenn Freiwillige zurückkehren müssen. Heute hätten wir auch eigentlich unseren Esterwegen-Seminartag im ehemaligen KZ und dem benachbarten Kloster mit dem FDA-Jahrgang 2020/2021 gehabt. Ersatzweise haben wir uns im FDA-Team darauf verständigt, den Freiwilligen für die vier Seminartage Impulse zu den Schwerpunkten der Seminartage anzubieten. Heute war dies meine Aufgabe. Einen kleinen Auschnitt davon möchte ich gerne mit Euch Bloglesern hier teilen: Tatsächlich hat es eine Zeit vor Corona gegeben und es ist erstaunlich, wie sehr dieses eine Thema so viele wichtige andere Themen überdeckt und an die Seite wälzt. Vor 6 Wochen wurden beim Anschlag von Hanau 10 Menschen ermordet. Mich hat diese Tat und auch die anschließende politische Diskussion , vor allem zur Frage der möglichen Mitschuld der AFD aufgewühlt. Ich stieß dabei am 21.2.2020 auf einen Kommentar im Deutschlandfunk von Anh Tran, der mir durch Mark und Bein gegangen ist und den ich Euch als Link wärmstens empfehlen möchte: Thema des Kommentars der Journalistin vietnamesischer Eltern ist der Rassismus in Deutschland mit dem Titel: „Ich habe das Gewöhnen so satt.“ Nun sei es an der Zeit, so Anh Tran, sich in Deutschland für eine nicht-weiße Perspektive zu öffnen, zuzuhören und gemeinsam gegen den Hass zu arbeiten. Ich weiß, dass es sich in Deutschland verbietet, Vergleiche mit dem Nationalsozialismus anzustellen. Das will ich mir auch nicht anmaßen. Doch der Ausspruch „Wehret den Anfängen!“ liegt manchem auf der Zunge, wenn er/sie mit offenen Augen durch die Welt, auch durch unsere gesellschaftliche Welt in Deutschland, in unserer Nachbarschaft und auch bei uns selber schaut. https://srv.deutschlandradio.de/dlf-audiothek-audio-teilen.3265.de.html?mdm:audio_id=810846 Damit verabschiede mich dann mal nachdenklich bis Mittwoch nach Ostern.