„Das Programm für Jugendliche und junge Menschen entstand bei Caritas Südrussland im Jahr 2012 als Reaktion auf die Notwendigkeit, Kinder aus Familien in schwierigen Situationen – Absolventen unserer Kinderzentren – zu unterstützen. Obwohl die Jugendlichen das Alter von 14-15 Jahren erreicht hatten, wollten sie die Caritas nicht verlassen, und die Arbeit mit ihnen erforderte einen anderen Inhalt und Ansatz, der ihren Bedürfnissen und ihrem Alter entsprach. So entstanden 4 Jugend- und Teenagerclubs in mehreren Städten: Wladikawkas, Orenburg, Orsk und Astrachan. Die Erfahrungen des Projekts haben nicht nur die Richtigkeit der gewählten Arbeitsrichtung gezeigt, sondern auch die Bedeutung und Wirksamkeit der Arbeit mit Jugendlichen und jungen Menschen in einem schwierigen sozialen Umfeld“, so beschreibt Oxana Lebedewa, Direktorin der Caritas Südrussland die Startphase der Jugendarbeit im Wolgabistum St. Clemens. Von den 4 Jugendclubs, die 2012 entstanden sind, hat nur einer, der Jugendclub „Jugendflamme“ der Caritas Astrachan, überlebt. Und mit was für einem Schwung die Jugendlichen und jungen Erwachsenen aktiv sind, ist schon ganz besonders. Oxana Lebedewa schreibt in ihrem Projektantrag weiter: „Unsere Arbeit hat bestätigt, dass die Bedürfnisse von Jugendlichen/jungen Menschen wie folgt sind: Der Wunsch, einen sicheren Ort für sich selbst zu haben und Gleichaltrige zu treffen; der Wunsch nach einer vertrauensvollen Beziehung zu jemandem, der nicht täuscht oder beschuldigt, auch zu einem wichtigen Erwachsenen; die Möglichkeit, sich kreativ und körperlich zu entfalten; Hilfe bei der beruflichen und persönlichen Selbstbestimmung.“ Dabei war Oxana nicht nur der Inhalt der Aktivitäten wichtig, sondern auch die Persönlichkeit der Fachkraft, ihre Fähigkeit, eine vertrauensvolle Atmosphäre aufzubauen und Autorität bei den jungen Leuten zu gewinnen. Vor 3 Jahren konnte ich mich persönlich davon überzeugen mit wie viel Tatendrang und Phantasie dieser Club unterwegs ist. Zwei besondere Projekte haben sich herauskristallisiert und sind das Aushängeschild des Clubs. Das ist zum einen die Kleiderkammer für Bedürftige und Obdachlose, die die jungen Leute auf dem Gelände der Pfarrei unterhält und das ist zum anderen das Umweltprojekt mit dem die jungen Leute auf die Umweltverschmutzung, vor allem durch den Müll die Bevölkerung in Astrachan anspricht und mit Müllsammelaktionen für Furore sorgt. Das ging schon so weit, dass der regionale Nachrichtensender auf die Aktivitäten aufmerksam geworden ist und einen Filmbeitrag von knapp 3 Minuten ausgestrahlt hat, den es sich lohnt anzuschauen, auch wenn er auf russisch ist. Nun konnten wir mit der Hilfe einer Stiftung und Gelder von EINE KUH FÜR MARX den Fortbestand des Jugendclubs für die nächsten 2 1/2 Jahre sichern. Auf meiner nächsten Russlandreise will ich mir die Entwicklung der letzten Jahre einmal selber vor Ort anschauen. Hier kommt nun noch der Filmbeitrag: https://www.youtube.com/watch?v=L6gOn6JrkRk