Zwei normale Arbeitswochen

Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich mal freuen werde, zwei Wochen am Stück normale Büroarbeitswochen zu haben. Nach gut zwei Wochen Sommerurlaub, bin ich Freitag vor drei Wochen ins Büro zurückgekommen und an diesem Vormittag erreichte mich die Todesnachricht von Bruno Epple, dem Witwer der Gründerin der Doris-Epple-Stiftung (Armenhilfe in Russland), deren Vorsitzender ich kurz vor dem Tod von Doris Epple 2020 geworden bin. Es blieb dann in der darauffolgenden Woche nur noch der Montag für die wichtigsten Erledigungen, Dienstag ging es dann schon nach Wangen am Bodensee, wo wichtige Gespräche für die Stiftung anstanden, Donnerstag die Beerdigung war und Freitag für die Rückkehr vorgesehen war. Nach einem kurzen Wochenende ging es dann von Sonntag Vormittag bis Freitag Abend letzter Woche ins Jugendkloster nach Ahmsen, wo wir mit 20 FDA-Freiwilligen intensiv deren Rückkehr von ihren weltweiten Einsatzstellen reflektiert haben. Damit ging eine fast zweijährige Vorbereitungs- und Begleitungszeit zu Ende. Montag nutzten meine Kollegin Miriam und ich, um uns ausführlich auszutauschen und uns gegenseitig auf den aktuellen Stand zu bringen. Wichtig war es auch in den letzten Tagen, die neue Einreisewoche für unsere russischen und peruanischen Freiwilligen in unserem Reverseprogramm zu planen, die wegen der Überlastungen der Deutschen Botschaften in Moskau und Lima nun erst Mitte September und damit fünf Wochen verspätet werden einreisen können. Ein langes Zoomgespräch mit den Kolleginnen der Caritas Sibirien, reichlich Spendenbescheinigungen, die Gott sei Dank weiterhin eingehen, erste Überweisungen nach Russland für die sozialen Projekte, eine erste Redaktionssitzung für die neue KUH-Zeitung, die im Advent herauskommen wird und etliche Alltagsaufgaben rundeten bislang die erste Bürowoche ab. Besonders erwähnen möchte ich noch mein langes Gespräch mit unserer ehemaligen Russlandfreiwilligen Cathrin, die sich in unserem Auftrag zweieinhalb Wochen lang unsere angestrebte FDA-Freiwilligenstelle in Konaev/Südkasachstan angeschaut und in den Kinderprojekten mitgearbeitet hat. Sie, die aus einer russlanddeutschen Familie stammt, hat diesen Aufenthalt genutzt, um in der Nachbarstadt Almaty auf Spurensuche für ihren Vater zu gehen, der als junger Mann dort gelebt hat. Tatsächlich hat sie das Haus gefunden, wo er gewohnt hat und sogar mit dem Nachbarn gesprochen, der sie erkannt und als Tochter ihres Vaters identifiziert hat. Ganz zum Schluss sei noch gesagt, dass meine Caritaskollegin Oxana, die Direktorin der Diözesancaritas in unserem Partnerbistum Saratow in diesen Tagen ihr 20. Dienstjubiläum gefeiert hat. Herzlichen Glückwunsch !