Spontaner Besuch

Wir haben gewitzelt: „Typisch italienisch“, hat Alberta gesagt. „Typisch russisch“, habe ich geantwortet. Gestern Abend gegen halb acht ruft mich Alberta mit ihrer italienischen Handynummer an. Oh, denke ich, sie ist grad nicht in Russland. Und so war es auch. „Hallo, ich bin grad in Bremen, im Haus unserer Gemeinschaft Johannes XXIII. bei Marina. Wir wollen Dich morgen gern besuchen kommen. Hast du Zeit?“, so Alberta. Im interkulturellen Kontext heißt es oft „Zeit machen“ oder auf deutsch „Zeit freischaufeln“. Gesagt, getan! Um 12 Uhr waren Alberta und Marina da, in Begleitung eines Ehepaares ihrer Gemeinschaft aus Italien und nicht zu vergessen: Antonia, Albertas Adoptivtochter. Gut fünf Stunden hatten wir Zeit, das wichtigste miteinander auszutauschen, über Albertas andere angenommenen Kinder (längst auch erwachsen), vor allem Sergej und Katja, aber auch Simona uns Sweta und alle anderen. Dann natürlich die Frage, wie die Arbeit unserer Klosterbauer in Elista angekommen ist (ausgezeichnet übrigens), über Marinas Gemeinschaftshaus in Bremen und vieles mehr. Auf einmal haben wir festgestellt, dass Alberta auch unsere Freiwillige Taisia aus Stawropol kennt, schließlich ist der Pfarrer von Stawropol, Pater Jaroslaw nun auch für Elista mit zuständig. So kam es dann, dass unsere Begegnung mit einem Besuch in der Freiwilligenstelle von Taisia, der KiTa St. Pius und mit einem Kaffeetrinken in unserem benachbarten Caritashaus endete. Spontan waren sie. Und wir haben Zeit füreinander gemacht. Für die Büroarbeit gilt: Morgen ist auch noch ein Tag!

(von links: Taisia, Alberta, Marina, das italienische Ehepaar und Antonia)