Solch einen Anruf mag ich

Vorgestern Vormittag bekam ich einen Anruf. Frau Gundi Staar vom Heimatverein Gesmold bat mich, ihr Informationen zu unserem Suppenküchenprojekt in Kaliningrad (ehemals Königsberg) zu mailen. Am Abend hätte ihre Gruppe eine Versammlung in der über eingenommene Spendengelder entschieden würde. Ein paar Minuten später war meine Mail mit einem Bericht von der Suppenküche zu ihr unterwegs. Gestern morgen schon kam ihre Antwort, dass die Gruppe beschlossen habe, die Suppenküche in Königsberg mit 1.500,00 EUR zu unterstützen. Zum Hintergrund der Aktion schrieb sie: Als alles nach Mundchutz schrie, haben wir vom Heimatverein Gesmold uns mit einer Gruppe der Initiative „Gemeinsam (Nähe)n“ der Caritas Osnabrück angeschlossen. Über 40 Näherinnen haben dann über 3.100 Mundschutz gegen Spende genäht. Da Königsberg sonst immer von den Gesmolder Pfadfindern unterstützt wird, baten die uns, eventuell einen Betrag für Königsberg zu überweisen. Denn die Pfadfinder haben in diesem Jahr durch Kirmes-Ausfall wegen Corona keine Einnahmen. Da Königsberg mir persönlich durch die Erzählungen meiner Kinder auch sehr nahe ist, habe ich das Projekt natürlich gerne in der „Näh-Gruppe“ vorgestellt und freue mich, dass wir Kaliningrad jetzt ein wenig unterstützen können. Ich wünsche Ihnen alles Gute und weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Arbeit. Herzliche Grüße Gundi Staar In ihrem Mailanhang konnte ich dann lesen, mit wie viel Eifer sich die Gruppe an die Arbeit gemacht hat, 3100 Masken sind kein Pappenstiel. Mit einem Aufruf begann alles. Näherinnen und Unterstützer wurden genauso gesucht, wie Stoffspenden. Nähanleitungen mit Arbeitsschritten, Stoffe entgegen nehmen und waschen, passend zuschneiden, alles wurde geplant und organisiert. Und dann wurden Stoffpakete für jeweils 12 Masken in einer „Packstation! zusammengestellt, in denen alles zum Nähen vorbereitet vorhanden war (sogar Bänder und Draht) und abgeholt werden konnte. Dies geschah ganz ausgeklügelt ohne direkte Kontakte, denn Sicherheit (AHA-Regeln) stand im Vordergrund. Am Ende lag jede einzelne Maske mit Informationen anbei in einer Pergamenttüte zum Erwerb gegen eine Spende bereit, zunächst in einem Korb vor´m Haus, dann auch in den örtlichen Geschäften und in der Kirche. Am Ende wurde von so manchem „Nährausch“ gesprochen. Erich Kästner sagte einst: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ Irgendwann wird der Heimatverein, die katholische Gemeinde und die Ehrenamtsinitiative Gemeinsam Nähe(n) in Gesmold einen kleinen Dankeschön-Abend planen. Wir sagen bereits heute: DANKE SCHÖN!