Gestern bin ich um 8 Uhr zur ersten Stunde in die benachbarte Elisabeth Siegel Schule eingeladen worden. Die Grundschule unterstützt unsere Russlandhilfe seit vielen Jahren mit ihrer Staubengelaktion. Die Viertklässler gehen putzen, Staub saugen, Rasen mähen, einkaufen, den Nachbarshund ausführen und all das, was ein wenig Einnahme bringt, um sie dann unserer Russlandhilfe zu spenden. Bevor es los geht, darf ich immer eine Schulstunde lang von unseren Projekten berichten. Dabei zeige ich Fotos, die ich auf meinen Reisen gemacht habe und versuche über Land und Leute zu erzählen. Das ist schon ein Ballanceakt, denn über Russland läßt sich viel erzählen. Deshalb ist es mir wichtig, unsere Hilfe nicht in aufgebauschter Art darzustellen, sondern sachlich und wohlwollend. Anscheinend hatte ich den richtigen Ton getroffen. Ich war erstaunt, mit welcher Andächtigkeit die Kinder zuhörten. Die 45 Minuten vergingen wie im Flug und mein Vorurteil von lärmenden und störenden Schülern triff jedenfalls nicht auf die Viertklässler der Elisabeth Siegel Schule zu. Das trifft übrigends auch auf das letzte Jahr zu. Freitag nächster Woche bin ich dann zur Schulfeier eingeladen. Dann soll mir das durch Fleiß zusammengetragene Geld übergeben werden. Beim rausgehen hörte ich eines der Mädchen zu ihrer Nachbarin zuflüstern:“Ich denke, ich werde auch etwas von meinem Taschengeld dazulegen.“ Das hat mich richtig angerührt.