Langes Gespräch mit der Caritas Sibirien

Heute Vormittag war es wieder so weit. Seit letztem Jahr haben die Sibirienhilfe der Aachener Franziskanerinnen und EINE KUH FÜR MARX regelmäßige digitale Gespräche mit der Caritas Sibirien. Zunächst informierten uns die russischen Partner über die zunehmenden Schwierigkeiten der Bevölkerung in Sibirien, von den stark steigenden Preisen und Kosten, von fehlenden Medikamenten, geschlossenen Geschäften, von zunehmender Arbeitslosigkeit. Das alles hat Konsequenzen für die Hilfe der Caritas vor Ort. Die Nachfrage nach Nothilfe wächst. Leute aus dem Mittelstand verarmen, arme Menschen fallen teilweise unter das Lebensminimum, wenn Lebensmittel für sie kaum bezahlbar werden. Die Selbstversorgung in den Datschen wird zur Überlebensmaxime. Jetzt im Frühjahr und Sommer geht es noch, aber wenn nach dem Sommer die Schule wieder beginnt, Schulsachen eingekauft und herausgewachsene Kleidung ersetzt werden muss oder zum Herbst und Winter wärmere Kleidung gekauft und wieder geheizt werden muss, wird ein Großteil der Bevölkerung auf eine noch härte Probe gestellt werden. Eigentlich befände ich mich diese Woche auf Sibirienreise. Wir haben uns in unserer Reisegruppe aber abgesprochen, dass eine Reise nach Russland während des militärischen Konfliktes für uns nicht in Frage kommt, allerdings nach einem Waffenstillstand schnell nachgeholt werden soll. Schwer fiel es mir, dass ich in diesem Zusammenhang auch mitteilen musste, dass dies auch für unseren FDA-Jahrgang 22/23 gilt und wir, wie hier schon berichtet, in diesem Sommer keine Freiwilligen in ihren Dienst nach Russland aussenden werden. Es wäre der 20. FDA-Russland-Jahrgang geworden.