Hoffen und bangen

Natürlich war das Wochenende bei so viel Sonnenschein erholsam. Aber wen verleitet das Geschehen in der Ukraine nicht, regelmäßig auf die Nachrichten zu schauen. Heute Mittag war Halbzeit bei der Gebetsnovene. Zwischendurch habe ich auf die Liste geschaut, wer gerade betet. Etliche Rückmeldungen, ob per Mail oder per Telefon bedanken sich für die Möglichkeit, in großer Gemeinschaft mitbeten zu können. Manche Gespräche waren sehr emotional. Und weiterhin schauen wir nach Überweisungsmöglichkeiten. Morgen werden wir wahrscheinlich wieder etwas probieren. Das Risiko eines Verlusts erscheint gering, dürfte doch das Geld zurückkommen, wenn es nicht durchgeht. Laut der Nachrichten darf seit dem vergangenen Wochenende allerdings auch von Devisenkonten Geld nur noch in Rubel zum Tageskurs abgehoben werden und der geht seit 2 1/2 Wochen nur in eine Richtung – bergab. Übermorgen treffen sich die deutschen Partner aus dem katholischen Bereich unter Einladung von Caritas international zu einer digitalen Sitzung. Gemeinsam wollen wir beratschlagen, was wir in der gegenwärtigen Situation tun können. Vor einer Stunde dann habe ich mitbekommen, dass eine Frau, die ich gut kenne, auf eine Nieren-OP wartet, die in Moskau stattfinden soll. Doch wann und wie das grad möglich werden kann, ist noch nicht klar. Die persönlichen Kontakte und das Wissen um die eingeschränkte Unterstützungsmöglichkeiten sind grad herausfordernd. Hoffen und bangen, beten und flehen, ja das ist wichtig und es stimmt wenn es heißt „Der Mensch lebt nicht von Brot allein“, aber Brot braucht´s halt auch. Wenn ich mitbekomme, dass einige Partner nur noch für wenige Wochen Ressourcen haben, dann kann ich das nicht gut aushalten, denn Tag um Tag vergeht.