Immer wieder bekomme ich in den vergangenen Wochen Berichte unserer Partner über das Coronageschehen in Russland. Vor allem die letzten Infos aus St. Petersburg sind bewegend und wühlen mich auf. Meine Kollegin Natalia von der dortigen Caritas beschreibt den bislang kaum zu gewinnenden Kampf gegen die Ausbreitung der Pandemie, die das Gesundheitswesen längst an den Rand gebracht hat, mit all den Konsequenzen von wirtschaftlichem Zusammenbruch, der existenziellen Not von Menschen, bis hin zu vielen Sterbefällen. Sie schreibt auch, wie die Caritas sich der Not der Menschen entgegenstemmt und alle Kräfte mobilisiert, um zu helfen. So schreibt sie beispielsweise, dass die Zahl der täglich verteilten Portionen in den Suppenküchen für Obdachlose und Arme von 500 auf 800 erhöht hat. Sie schreibt auch von Kredithaien, die Menschen skrupellos in die Überschuldungsfalle tappen lassen, davon, dass 75 % der Kinder der Kinderzentren ihre Hauptmahlzeit im Zentrum einnehmen, Gewalttätigkeiten und Suchtverhalten in den Familien weiter zugenommen haben und die Arbeit der Psychologen im Krisenzentrum sowohl online als auch, wo möglich und nötig persönlich wahrgenommen wird. Am Ende ihres dreiseitigen Briefes bedankt sie sich für die Unterstützung und schließt mit dem Apell: Jetzt brauchen wir sie und ihre Hilfe wirklich!