Bruno Epple verstorben

Der Maler und Dichter Bruno Epple ist gestern noch kurzer Krankheit 92jährig im Krankenhaus in Allensbach, in der Nähe seines Wohnortes Wangen am Bodensee verstorben. Wir trauern um einen besonderen Künstler, einem Freund von Martin Walser. Viele Jahre lebte er mit seiner 2020 verstorbenen Ehefrau Doris auf der sogenannten Höri, mit Blick auf den Bodensee, der ihn in seiner Malerei und seiner Lyrik stark geprägt hat. Als seine Frau verstarb, engagierte er sich bis zuletzt im Vorstand der Doris Epple Stiftung. Die von seiner Frau Doris vor gut 25 Jahren gegründete Stiftung der Armenhilfe in Russland kooperiert schon viele Jahre mit EINE KUH FÜR MARX und verlegte ihren Stiftungssitz 2021 auch nach Osnabrück. Brunos außergewöhnliches Leben ist zu Ende gegangen. Seine Begeisterung für die Kunst, seine große Geselligkeit, die Lebendigkeit und der Reichtum seiner Sprache, seine Liebe für die Schöpfung, seine Lebensfreude, die er ausstrahlte, all das wird uns fehlen. Seine Gedichte und Geschichten, seine Malerei und seine Tonkunst werden uns erhalten bleiben. Neben ihm zu sitzen und ihm zu lauschen, wenn er erzählte ist immer eine Wonne gewesen. Er konnte begeistern und er war von dem was er alltäglich erlebte begeistert, ja oft habe ich ihn gradezu als glückselig empfunden. Er hat bis zum Schluss sein Leben in vollen Zügen genossen und gelebt, hielt noch bis vor einigen Wochen regelmäßig Lesungen in der alemannischen Mundart, für deren Überleben er sich immer eingesetzt hat. Der SWR hat einen kurzen Nachruf veröffentlicht, der im folgenden zu lesen ist: „Der Maler und Dichter Bruno Epple von der Höri ist tot. Mit 92 Jahren ist am Freitag der Maler und Mundartdichter Bruno Epple gestorben. Wie der SWR aus dem nahen Umfeld Epples bestätigt bekam, starb er in den Schmieder Kliniken Allensbach im Kreis Konstanz. Zuerst hatte der „Südkurier“ darüber berichtet. Bruno Epple liebte die Mundart des Hegaus, er machte sich mit seiner Prosa und seinen Gedichten einen Namen weit über die Bodenseeregion hinaus. Sein kürzlich verstorbener Schriftstellerkollege und Freund, Martin Walser, rühmte ihn einst mit den Worten „Was für ein Glück, dass es diesen Dichter gibt!“. Epple war außerdem bekannt für seine naive Malerei. Er schilderte Natur und Alltag am Bodensee – in bunten Bildern, kurzen Texten und Gedichten in alemannischer Mundart. 1931 in Rielasingen im Hegau geboren, arbeitete er nach dem Studium zunächst als Lehrer in Radolfzell, später dann als freier Künstler. Er lebte bis zuletzt in Wangen auf der Halbinsel Höri. Bruno Epple wurde für sein Werk vielfach ausgezeichnet: Er bekam unter anderem den Bodensee-Literaturpreis, den Hegaupreis und zuletzt 2021 die Heimatmedaille des Landes Baden-Württemberg. Epples Thema war immer wieder der Bodensee. 2009 war Bruno Epples Buch „Vor allem der See“ erschienen, versehen mit wohlwollenden Worten seiner Freunde Manfred Bosch und Martin Walser. „Epple könne nichts falsch machen“, schrieb Walser. Dem sei alles gegeben, was er male und schreibe. Das Buch ist ein dritter Band mit lose gefügten Erinnerungen an Epples Kindheit, nach „Den See vor Augen“ von 1992 und „Im Zug zurück“ 1997. „Ich bin überzeugt, dass ich mit dem, was ich schreibe und male, die Landschaft, die Bodenseelandschaft, in einer besonderen Art bereichere,“ so Bruno Epple.