Frieda Dercho, die langjährige Vorsitzende der Landsmannschaft der Russlanddeutschen in der Ortsgruppe Osnabrück feierte gestern im Gemeindesaal der Lutherkirchengemeinde in Osnabrück ihren 90. Geburtstag. Es hatte den Anschein, als hätte sie für jeden ihrer Geburtstage eine Person eingeladen, denn der Gemeindesaal war gut gefüllt. Vor allem die Mitglieder des russlanddeutschen Chores Wolgawelle und etliche Mitglieder der Landsmannschaft, unter ihnen die 2. Bundesvorsitzende Lilli Bischoff gratulierten, die einen mit reichlich Ständchen und Lieder, die andere mit einer Rede voll Dankbarkeit, ob ihres reichen ehrenamtlichen Engagements für ihre Landsleute über mehr als 30 Jahre. Geboren wurde Frieda in Mariental an der Wolga, wohin sie in den letzen Jahren auch immer wieder hingereist ist, denn ihre Heimatliebe ich besonders groß. Mit 6 Jahren wurde sie mit ihrer Familie, wie alle Wolgadeutschen im August 1941 deportiert und ins Altai nach Sibirien verschleppt. Vor 33 Jahren siedelte sie mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern nach Deutschland aus, wo Enkelkinder dazugekommen sind. Auch von ihnen wurde sie heute hochgelebt. Frieda engagierte sich mit einigen ihrer Mitstreiterinnen in den 90er und Nuller Jahren bei den vielen Aufnahmeverfahren und Integrationsschritten ihrer Landsleute im Raum Osnabrück und auch so manches Mal darüber hinaus, denn sie stand für einen engagierten und streitbaren Einsatz vor allem für die Menschen, die durch die juristischen Maschen des Familiennachzugs zu drohen rutschten. Hierbei arbeiteten wir, die Landsmannschaft und die Beratungsstelle für Aussiedler oft Hand in Hand. Heute kann Frieda auf ein erfülltes Leben zurückblicken. Auch an dieser Stelle noch einmal ein herzlicher Glückwunsch!