Doris Epple verstorben

Heute Nacht ist Doris Epple in ihrem Haus in Wangen an der Seite ihres Mannes Bruno im Alter von 89 Jahren verstorben. Bis vor wenigen Wochen hat sie von Wangen am Bodensee aus ihre Doris Epple Stiftung – Armenhilfe in Russland – gelenkt und geleitet, die letzten knapp zwei Jahre mit der immer größer werdender Unterstützung durch unsere Russlandhilfe in Osnabrück. Vor anderthalb Wochen konnten meine Kollegin Gabriele und ich uns bei einem Besuch daheim auf der Höri von ihr verabschieden. Wir haben ihr versprochen, die Stiftung in ihrem Sinne und im Gedächtnis an sie weiterleben zu lassen und die Verantwortung dafür zu übernehmen, die von ihr unterstützten Projekte fortzuführen. Neben dem beruflichen Kontakt hat sich im Laufe der über 20 jährigen Zusammenarbeit zwischen uns eine Freundschaft entwickelt, die über den Tod von Doris hinaus gehen wird. Sie hat ihrer Stiftung eine Handschrift verliehen – und das im wahrsten Sinne des Wortes -, die nicht kopierbar ist. Mit allergrößtem Engagement und viel Herzblut hat sie ein Hilfswerk aufgebaut, für das sie unter anderem das Bundesverdienstkreuz und einen hohen St. Petersburger Orden erhalten hat. Ihr Schreibtisch, von dem aus sie alles geregelte, war der Mittelpunkt des Hauses. Rast- und ruhlos wie sie war, hat sie in all den Jahren die Hilfe für die arme Bevölkerung in Russland ins Zentrum ihres Lebens gestellt. Urlaub war ihr ein Fremdwort. Dafür hatte sie einfach keine Zeit. In ihre Fußstapfen zu treten ist unmöglich, sie in bester Erinnerung zu behalten und für den Fortbestand ihrer Ideale da zu sein, dafür stehen wir ein. Sie hat sich ihren Platz im Himmel redlich verdient. Wir werden sie immer in besonderer Erinnerung behalten. Unser Trost und unsere Anteilnahme gilt Doris´ Mann Bruno. Das Ehepaar Epple hätte im Oktober dieses Jahres Diamantene Hochzeit miteinander gefeiert. Doris Epple hatte gespürt, dass es dazu nicht mehr kommen würde.

Doris Epple an ihrem Schreibtisch (November 2018) / Artikel Südkurier vom 10.8.2020