Weihbischof Kettmann-Preis 2017

Weihbischof Kettman-PreisNach der Übergabe der Weihbischof-Kettmann-Preise: Helmut Buschmeyer, Caritasdirektor Franz Loth, Theodor Große-Starmann, Weihbischof em. Theodor Kettmann, Schwester M. Innocenzia, Caritasvorsitzender Diakon Dr.Gerrit Schulte und Johannes Stürenberg (v.lks).Foto: Caritas/Roland Knillmann

Gleich vier Persönlichkeiten aus dem Osnabrücker Land erhielten nun den Weihbischof-Kettmann-Preis, den der Caritasverband für Verdienste um Völkerverständigung und Versöhnung verleiht. Der Vorsitzende des Caritasverbandes für die Diözese Osnabrück e.V., Diakon Dr. Gerrit Schulte, und Caritasdirektor Franz Loth ehrten Schwester M. Innocenza aus Fürstenau, Theodor Große-Starmann und Johannes Stürenberg aus Alfhausen und Helmut Buschmeyer aus Bad Iburg für ihr herausragendes Engagement in Osteuropa.

Schwester M. Innocenza gehört seit 60 Jahren dem Orden der Thuiner Franziskanerinnen an. Seit 1981 unterstützt sie in vielfältiger Weise die Osteuropaarbeit des Malteser Hilfsdienstes. In seiner Laudatio ging Diakon Dr. Gerrit Schulte auf die vielen Hilfstransporte ein, die die Ordensfrau nach Polen und Kaliningrad (Königsberg)begleitete. In den Zeiten des kommunistischen Regimes half ihre Ausstrahlung wesentlich dabei, die Grenzen ohne Probleme passieren zu können. Schulte hob hervor, dass sie auch die religiöse Dimension beachtete: „Als sie vom Wunsch nach einer kleinen Kapelle für einen Kaliningrader Vorort hörte, leistete für Sr. M. Innocenza humanitäre Hilfe für die Seele. Sie sammelte so­ viel Geld, dass die Kapelle gebaut werden konnte.“

„Du bist der Motor der Hilfe für Kaliningrad, der Königsberghilfe,“ lobte Caritasdirektor Franz Loth den Alfhauser Theodor Große-Starmann. Seit 1958 ist er ehrenamtlich bei den Maltesern aktiv; seit 1981 engagiert er sich in der Hilfe für Osteuropa. Loth nannte weitere Zahlen: Von 1981 bis 1988 organisierte Große-Starmann 400 Hilfstransporte nach Polen, bis zum Sommer 2017 brachte er über weitere 700 Transporte nach Kaliningrad auf den Weg. Diese Transporte kamen unter anderem der Suppenküche und dem Kinderheim zugute, die Große-Starmann mit aufgebaut hat. Loth sparte nicht mit Lob: „Solche Ehrenamtskarrieren müssen wir zukünftig mit der Lupe suchen.“

Auch Johannes Stürenberg engagiert sich bei den Maltesern in Alfhausen: Seit 1971 kümmert er sich um den dortigen Fuhrpark. Er gehört ebenfalls zu den Männern der ersten Stunde, die die Hilfe für Polen und später Kaliningrad organisierten. Seine erste Fahrt führte ihn 1981 nach Bydgoszcz (Bromberg). Erschöpft fasste er seine Erlebnisse nach der Reise zusammen: „Dort will ich nicht doot überm Zaun hängen; da müssen wir unbedingt was für die Menschen tun!“ Stürenberg ließ den Worten Taten folgen, viele hundert Hilfstransporte betreute er seither. Diakon Schulte lobte das Engagement ausdrücklich: „Heute erhalten Sie für Ihre hervorragenden Leistungen den Weihbischof-Kettmann-Preis.“

Auch Helmut Buschmeyer aus Bad Iburg hat seine Wurzeln in der Osteuropahilfe der Malteser. Buschmeyer bekam 1983 als Kreisvorsitzender Osnabrück-Land des Niedersächsischen Fußballverbandes Kontakt zu den Aktivitäten von Theodor Große-Starmann. Seither hat ihn das Engagement für Polen und später Kaliningrad nicht losgelassen. Buschmeyer mobilisierte über die Jahre eine erhebliche Zahl an Spendern und Unterstützern, unter anderem die Fußballverbände, die Egidius-Braun-Stiftung und die  Uwe-Seeler-Stiftung. Zudem war er fünf Jahre im Vorstand des Kinderhauses „Malteser Jugenddienst Kaliningrad“ tätig. In Kaliningrad kümmerte er sich darum, dass die Spendengelder in der Suppenküche, der Armenambulanz und dem Kinderhaus korrekt eingesetzt wurden. Seit 2007 engagiert sich Buschmeyer zudem im Senegal.

Der Caritasverband vergibt den Weihbischof-Kettmann-Preis seit 2015. „Mit diesem Preis zeichnen wir Personen aus, die sich in besonderer Weise um Völkerverständigung und Versöhnung verdient gemacht haben“, erläutert Diakon Dr. Gerrit Schulte.