FDA-Freiwilligendienst in Russland 2018/19

Seit letzter Woche befinden sich unsere 6 Russlandfreiwilligen des Bistums Osnabrück auf ihren Einsatzstellen in St. Petersburg (2 Personen), Wolgograd, Novosibirsk, Omsk und zum ersten Mal auch in Nischni Tagil (Ural). Von der neuen Stelle in Nischni Tagil wird ab Ende September unsere Freiwillige Marlene aus Bremen in einem Blog für den Kirchenboten unter www.kirchenbote.de/neues-aus-nischni-tagil berichten. Unter www.kirchenbote.de/offenheit-f%C3%BCr-land-kultur-und-projekt stellte der Kirchenbote die diesjährigen FDA-Bloggerinnen schon mal vor. Der Ausschnitt über Marlene ist hier nachzulesen.

Freiwillige bloggen aus Russland und Ghana

Offenheit für Land, Kultur und Projekt

Auslandserfahrungen sammeln und die eigenen Grenzen kennenlernen – das wollen Marlene Janssen aus Bremen und Marleen Kasselmann aus Georgsmarienhütte. Beide berichten ab Ende September in einem Blog über ihren Freiwilligendienst.

Weihbischof Johannes Wübbe segnete in einem Aussendungsgottesdienst die jungen Menschen, die bald ins Ausland reisen, um einen Freiwilligendienst zu leisten. Foto: Thomas Osterfeld

…Ein Reisetagebuch, Fotos von Eltern und Freunden, eine Polaroid-Kamera und viele dicke Pullis – das alles landet im Koffer von Marlene Janssen, wenn sie Anfang September ins Flugzeug steigt. Ihr Ziel: Nischni Tagil in Russland. Dort macht die Bremerin ein Jahr lang einen Freiwilligendienst im Ausland (FDA).

Dass sie ins Ausland gehen will, stand für Janssen schon lange fest. Nach dem Abitur, das sie in diesem Jahr abgelegt hat, will sie ihre Selbstständigkeit erproben, sagt sie. Das gehe nirgendwo besser als im Ausland. „Meine Schwester hat ein Au-Pair gemacht. Für mich war das aber nichts“, erzählt die 19-Jährige. Mit dem FDA habe sie das Gefühl, dass sie mehr als nur einer Familie vor Ort helfen könne. „Als Freiwilligendienstleistende in einem anderen Land ist man darauf angewiesen, dass andere Leute einem helfen. Genauso kann man aber vielleicht auch ein bisschen Hilfe zurückgeben“, sagt Janssen.

Marlene Janssen nimmt ihre Polaroid-Kamera mit nach
Russland – und packt auch dicke Pullis ein. Foto: Christoph Brüwer

Die Stadt Nischni Tagil liegt im Uralgebiet im mittleren Westen Russland, nördlich der Stadt Jekaterinburg. Ursprünglich wollte Janssen nach Peru und hatte dort bereits die Zusage einer anderen Organisation. Gereizt habe sie das Projekt in Russland aber dennoch, als sie es auf der Liste mit den verschiedenen Einsatzstellen sah. Warum hat sie sich letztlich für Nischni Tagil entschieden? „Es war vollkommenes Bauchgefühl. Und ich bin sehr froh über diese Entscheidung“, sagt Janssen.

Bei ihrem FDA wird die Bremerin mit Schwestern des Vinzentinerordens zusammenarbeiten. Ihre Einsatzgebiete sind dann ein Heim für Obdachlose, eine Einrichtung für benachteiligte Familien und ein Tuberkulosezentrum. Janssen lernt bereits intensiv Russisch. Auch  über ihre Einsatzgebiete hat sie schon im Internet recherchiert und sich, soweit dies möglich war, informiert. „Im Endeffekt hilft einem das nicht so viel weiter, wenn man selber noch nicht bereit dafür ist“, sagt sie. Eine innere Offenheit für Land, Kultur und Projekt sei wichtig, glaubt die 19-Jährige. Erfahrungsberichte von anderen Freiwilligen gibt es noch nicht. Sie ist die Erste, die einen Vollzeit-­FDA in Nischni Tagil absolviert. Ottmar Steffan, Koordinator für das FDA im Bistum Osnabrück, habe die Stelle aber bereits besucht und bei einem Treffen von seinen Erfahrungen berichtet.

Was Janssen bisher noch Sorgen bereitet, ist der Kontakt zu anderen Freiwilligen vor Ort. „Die nächste Freiwillige in Russland ist 14 Stunden mit dem Zug entfernt“, erzählt sie. Aber auch darin sieht sie eine Chance, denn so verbringe man die Zeit nicht ständig zusammen, sondern könne seine eigenen Erfahrungen sammeln…