Auf die allerletzte Minute

In Russland fahren die Züge immer pünktlich. Die Elisabethschwestern standen gestern Abend mit ihrem Auto um 20 Uhr vor der Caritas in Novosibirsk, um uns zum Bahnhof zu fahren. 23:05 Uhr ging unser Zug. Normalerweise braucht es 20 bis 30 Minuten dorthin. Doch die Schwestern planen immer etwas Puffer ein. Als wir an der Brücke über den Ob kamen, staute sich die dreispurige Fahrbahn zum Bahnhof. So erreichten wir den Bahnhofsvorplatz um 23:02 Uhr. Es gab also keine 3 Minuten mehr, um über den Vorplatz und die Treppen ins Bahnhofsgebäude zu laufen, sich dort zu orientieren, zum Gleis zu jagen und in den Zug zu springen. Und…es hat geklappt. Zwar waren wir völlig fertig, aber dennoch im Zug, der keine 30 Sekunden später aus dem Bahnhof rollte. Wir hatten uns schon ausgemalt, wieder zur Caritas zurückfahren zu müssen und 24 Stunden später einen neuen Anlauf zur Heimreise vorzunehmen. Das hätte aber bedeutet, alle Tickets neu kaufen zu müssen. So war es uns lieber. Um 6:35 h sind wir nach kurzem Schlaf in Omsk angekommen und saßen 2 Stunden später im Flugzeug nach Moskau. Nach kurzem Aufenthalt ging es weiter nach Düsseldorf und am Nachmittag sind Johanna und ich dann in Münster bzw. Osnabrück angekommen. Duschen und im eigenen Bett zu schlafen ist jetzt das Schönste für heute. Damit endet mein Reisebericht aus Sibirien. Ab Morgen erwartet mich mein Büro wieder.